Gedanken zur Jahreslosung 2023
Du bist ein Gott, der mich sieht.
Dieser Ausspruch kam von einer Sklavin, einer Nichterwählten. Hagar (1.Mose Kap.16) war auf der Flucht vor Sara, ihrer Herrin. Da wird sie unerwartet angesprochen vom “Engel des HERRN” und sie erhält eine Verheißung, die sich später auch erfüllt hat. Damit wurde klar, dass Gott alle Menschen im Blick hat, nicht nur die Erwählten wie Abraham und Sara.
Jeder Mensch ist Gott wichtig und Er lässt niemanden aus den Augen. Das mag auf die einen sehr beruhigend, auf andere aber durchaus bedrückend wirken, je nachdem, wie man sich selbst Gott vorstellt. Eugen Roth hat das mal in seiner Reihe “Ein Mensch” mit dem Gedicht “Unter Aufsicht” sehr eindrücklich, wenn auch humorvoll so ausgedrückt:
Ein Mensch, der recht sich überlegt, / Dass Gott ihn anschaut unentwegt,
Fühlt mit der Zeit in Herz und Magen / Ein ausgesprochnes Unbehagen
Und bittet schließlich Ihn voll Grauen, / Nur fünf Minuten wegzuschauen.
Er wolle unbewacht, allein / Inzwischen brav und artig sein.
Doch Gott, davon nicht überzeugt, / Ihn weiter unbeirrt beäugt.
Jede(r) frage sich mal: Wie stehe ich zu Gott?
Sehe ich in Ihm den liebevollen Vater, der zwar um meine Schwächen weiß, mir aber immer
wieder gerne vergeben und mich bewahren will auf ein gutes Ende hin?
Oder sehe ich in Ihm einen unnachgiebigen Überwacher, der
jeden kleinsten Fehler notiert, um den Er mich später dann zur
Rechenschaft ziehen wird?
Oder ist es mir sogar völlig egal, weil ich an gar keinen Gott glauben kann?
Der eine oder die andere mag nämlich sagen: “Wenn Gott doch alles sieht, warum greift er dann nicht ein? Wieso lässt er soviel Unrecht und Gewalt zu? Warum beendet er denn nicht die Kriege und den Hunger auf dieser Welt? Wir sind ihm doch egal!”
Antwort: “Im Gegenteil !“ Gott hat bereits eingegriffen, sogar massiv eingegriffen in das Weltgeschehen (deshalb feierten wir doch auch Weihnachten), indem Er uns Seinen Sohn sandte. Dieser kam, um uns zu erlösen von allem Bösen. Aber dann musste sogar Er selbst weinen und sagen: “… und ihr habt nicht gewollt!” (Lukas 13,34). Gott sieht sich gezwungen, das auszuhalten, dass man Ihn ablehnt. Das tut Ihm jedoch weh. Aber Er respektiert unseren Willen. Wer Gott nicht will, wird Gott los und damit gottlos. Und in einer gottlosen Welt passieren eben diese furchtbaren Dinge…
Doch wer Jesus Christus als seinen Erlöser und Erretter angenommen hat, kann dann eigentlich nur noch in Ihm den liebevollen Vater sehen. Allen anderen sei gesagt: “Noch ist die Zeit der Gnade, noch ist die Zeit des Heils, also entscheide Dich bald und richtig, auf dass Du nicht verloren gehst. Gott sieht auf Dich, ob Du willst, ob Du glaubst, oder nicht.” Und der Retter Jesus Christus selbst sagt in Johannes 3,16:
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen sondern das ewige Leben haben.
In diesem Sinne wünsche ich allen ein gesundes und gesegnetes Jahr 2023.
Ihr/Euer Webmaster Axel Rodemeister