Denkanstoß zum Erntedank
Ich liebe das Erntedankfest. Es ist das Fest, das die Sinne anspricht und unsere Herzen erreichen will. Der Anblick der Früchte führt uns vor Augen, wie gut es uns geht. Der Duft der Äpfel, Birnen und des frischen Brotes sind eine Einladung zur Dankbarkeit. Gut, dass es diesen Tag gibt – als Denkhilfe und Dankanstoß.
Jede Kartoffel ein handfester Beweis für Gottes Fürsorge. Jeder rotbackige Apfel eine Kostprobe seines Könnens und jedes frische Brot eine Demonstration seiner Liebe. Und alles miteinander ein Argument gegen Angst und Sorge. So ist der ganze Gabentisch eine Liebeserklärung Gottes an uns.
Aber ein Erntedanktisch ist kein Selbstauslöser in Sachen Dankbarkeit. Es braucht den Entschluss unseres Willens. Immer wieder finden wir in den Psalmen, dem Gebetsbuch der Bibel, die Formulierung: „Ich will dem Herrn danken ...“. Gern möchte ich Sie zu einem Experiment einladen. Nehmen Sie sich einmal zehn Tage nacheinander fünf Minuten Zeit, um Gott zu danken. Sie werden staunen.
Martin Luther empfiehlt, die Gebetszeit mit Dank zu beginnen. Seine Begründung: „Der Dank um die Wohltat macht das Bitten kühn und stark. Sonst ist das Gebet kalt und schwer, wenn das Herz nicht zuvor entzündet ist mit Kohlen der empfangenen Wohltat.“
Ich wünsche allen nicht nur ein schönes Erntedankfest, sondern ein getrostes Gott-sei-Dank-Leben.
Ihr/Euer Ernst Günter Wenzler